- PKW-Brand in Gebäude - Menschenrettung - Probleme mit Leine/Luft
(bl) Osnabrück (Niedersachsen). Um 5.55 Uhr gingen mehrere Notrufe ein: Ein PKW soll in ein Haus gefahren sein und ein Brand sei ausgebrochen. 13 Minuten später traf der Löschzug der Berufsfeuerwehr ein. Im Wohnzimmer eines Einfamilienhauses stand ein verunfallter PKW im Vollbrand. Personen wurden im Gebäude vermisst. Als Zugangsort wurde ein Fenster gewählt. Die Haustür wäre aufgrund der Zuwegung nur über Umwege erreichbar gewesen, die Terrassentür war aufgrund des Vollbrandes nicht mehr passierbar. Am Zugangsfenster wurde eine Leine als Rückzugswegsicherung angeschlagen. Bei Nullsicht gingen sofort zwei Angriffstrupps rechtshand im Erdgeschoss vor. Der Brand wurde parallel mit einem C-Rohr bekämpft. Zwei leblose Personen wurden ins Freie gebracht. Da sich die Leine mit der zweiten Person verhedderte, stand kurzfristig keine Rückzugswegsicherung mehr zur Verfügung. Da definitiv noch Kinder vermisst wurden, gingen beide Trupps weiter rechtshand vor. Kurz vor Erreichen des ersten Obergeschosses fand eine Druckabfrage durch den Maschinisten statt: der niedrigste Druck lag bei 100 bar. Im Obergeschoss herrschte ebenso wie Erdgeschoss absolute Nullsicht. Kurz darauf wurden Kinderschreie wahrgenommen. Der zweite Angriffstrupp suchte im Obergeschoss linkshand, fand ein dreijähriges Kind in einem leicht verrauchten Kinderzimmer und rettete es mit einer Fluchthaube über den Treppenraum. Der erste Angriffstrupp suchte rechtshand und fand wenig später ein einjähriges Kind, ebenfalls in einem Zimmer mit leichter Verrauchung. Aufgrund des geringen Restdrucks (60 bar) entschied sich der Trupp zu einer Rettung über Steckleiter.
Presseberichte: Stern.de
Artikel in einem Buchprojekt: Blaulicht im Feuer
Quelle: Berufsfeuerwehr Osnabrück, Björn Lüssenheide (1. Angriffstruppführer)