Unfälle in
Österreich im Jahr 2011
(Mindestens 16 verletzte FA)
Hinweis: in der Statistik sind auch Unfälle enthalten die bisher nicht veröffentlicht wurden. Daher kann es vorkommen, dass die Gesamtzahl der betroffenen FA die Summe der in den Berichten erwähnten übersteigt.
(hk) Wien (Österreich). Vermutlich wegen eines defekten elektrischen Gerätes kam es am Dienstag gegen 17.00 Uhr zu einem Zimmerbrand in einer Wohnung in der Diemgasse (19. Bezirk). Beim Öffnen der Tür entstand eine Verpuffung bei der sich zwei Feuerwehrmänner Verbrennungen und Prellungen unbestimmten Grades zuzogen. Laut Auskunft der Feuerwehr wurden die umliegenden Wohnungen kurzeitig evakuiert und fünf weitere Personen mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Die Wohnungsinhaberin selbst wurde nicht verletzt. Der Brand konnte mit hinzugerufenen Feuerwehrkräften rasch gelöscht werden. Insgesamt waren etwa 70 Mann an dem Einsatz, der um 19.40 Uhr endete, beteiligt.
Quelle: wax.at
(reb/gz) Hallein (Österreich). Aus bisher ungeklärter Ursache kam es bei Reinigungsarbeiten zu einem Brand im Kohlestaubsilo eines Zementwerks. Während der Löscharbeiten erlitten mehrere FA Verletzungen durch Staubexplosionen.
Während der 1. AS-Trupp in den Innenangriff vorging, der 2. AS-Trupp über die DLK 23-12 einen Innenangriff startete wurde durch die restlichen Kräfte eine Beleuchtung direkt vor dem Eingang zum Kohlesilo aufgebaut. Durch den Löschangriff des 2. AS-Trupp kam es zu einer Aufwirbelung des Kohlestaubes und in weiterer Folge im Erdgeschoss zu einer Staubexplosion kam. Diese Staubexplosion überrollte im wahrsten Sinne des Wortes
den eingesetzten AS-Trupp, durch die auftretenden pulsierende Rauchentwicklung (Lokomotiveffekt!) im Eingangsbereich wurden die vor dem Eingang sich befindlichen Feuerwehrleute innerhalb einer Sekunde in ein „Flammenmeer“ gehüllt. Die Staubexplosion rollte ca. sechs bis sieben Meter über die Feuerwehrmannschaft hinweg, die Entwicklung des pulsierenden Rauches wurde durch den Einsatzleiter zwar Sekundenbruchteile vorher wahrgenommen und auch der Befehl des Rückzuges eingeleitet, jedoch war die Rauchexplosion schneller.
Durch die Flammenbeaufschlagung wurde ein junger Feuerwehrmann an Gesicht und Händen sowie ein Firmenangehöriger – dieser hatte die normale Firmenbekleidung incl. Helm auf – in unmittelbarer Nähe des Einganges voll von den Flammen eingeschlossen. Der Firmenmitarbeiter erlitt dabei Verbrennungen 2. Grades, er wurde sofort mittels C-Rohr gekühlt. Auch der stv. Ortsfeuerwehrkommandant (dieser hatte nur seine "alte" Einsatzbekleidung aus dem Privat-PKW an) erlitt Verbrennungen im Gesicht und an den Händen. Alle anderen Einsatzkräfte blieben aufgrund der neuen
Einsatzbekleidung "fast" verschont und erlitten nur leichte Verbrennungen.
Aufgrund einer weitern Verpuffung wurde um 23.10 Uhr ein Mann eines eingesetzten AS-Trupp der Hauptwache Hallein ebenfalls durch Flammen beaufschlagt und wurde über die DLK 23-12 sofort nach unten verbracht und dem anwesenden Roten Kreuz übergeben. Gottseidank waren nur geringfügige Verbrennungen feststellbar, sofort wurde aber ein weiterer Reserve-AS-Trupp eingesetzt und die Feuerwehrkameraden abgelöst.
Quelle: Einsatzbericht Feuerwehr Hallein
Der Einsatzbericht als PDF sowie Bilder vom Einsatz stehen in unserem Download-Bereich für Sie zur Verfügung.
(gz) Wolfsberg (Österreich) - Um die Mittagszeit wurde die FF Wolfsberg zu einem BMA ins Stadionbad alarmiert. Aus dem Heizraum des Bades trat Wasserdampf aus - weshalb, war vorerst unklar. Erst ging man wegen der Rauchentwicklung von einem Brand aus. "Das Bad wurde aus Sicherheitsgründen sofort geschlossen und der Strom abgedreht", so Stadtwerke-Chef Dieter Rabensteiner. 90 Grad heißes Wasser: 35 Zentimeter tief stand der Heizraum unter Wasser, das 90 Grad hatte. Mit schwerem Atemschutz drangen ein Trupp der Feuerwehr Wolfsberg in den Raum vor. Allen voran Atemschutztruppführer BM Reinhold Zarfl, der sich aufgrund des heißen Wassers, das in den Stiefel gelang, Verbrühungen (1° und 2°) am Fußgelenk zuzog und im LKH ambulant behandelt werden musste. Eineinhalb Stunden dauerte die Kühlung des Wassers, ehe es in die Kanalisation abgepumpt wurde. "Die Dichtung beim Wärmetauscher bei der Wärmeübergabestation der Fernwärmeanlage ist gebrochen. Dadurch trat heißes Wasser aus", so Rabensteiner.
Quelle: Brandrat Wolfgang Weißhaupt von der Feuerwehr Wolfsberg bzw. Kleine Zeitung
(hk) Emmersdorf/Bezirk Melk (Österreich). In der Garage eines Einfamilienhauses brach ein Brand aus. Ein Auto begann in der Garage eines Hauses zu brennen. Das Haus wurde zerstört. Die Flammen griffen auf ein Nachbarhaus über. Ein Feuerwehrmann, der mit dem Atemschutzgerät im Innenbereich gearbeitet hatte, brach zusammen und musste mit der Rettung abtransportiert werden.
Quelle: WAX.at
(gz) Längenfeld/Tirol (Österreich). Lage: Drei Wirtschaftsgebäude in Vollbrand, dicht verbautes Wohngebiet. Starke Hitzestrahlung, Gefahr der Ausbreitung.
Einsatz: Bereits nach Auslösung des manuellen Sirenenalarms wurde sofort über die Leitstelle Tirol Alarmstufe 2 und 3 ausgelöst. Bei Anfahrt der ersten Löschmannschaften wurde das Ausmaß ersichtlich. Bei Eintreffen des TLF Längenfeld brannten die drei Wirtschaftsgebäude bereits im Vollbrand. Vorrangig galt es, Halten was möglich war, nach dem Grundsatz "verteidigen und abriegeln". Hierzu konzentrierten sich die ersten Löschangriffe auf das angrenzende Doppelwohnhaus des Geschädigten, welches wenige Meter vom Wirtschaftsgebäude entfernt war. In weiterer Folge galt es die umliegenden Wohn-, (2 Doppel- und 3 Einfamilienhäuser) und Wirtschaftsgebäude (3) zu halten, welche durch die sehr starke Hitzestrahlung unmittelbar vom Brandgeschehen gefährdet waren und bei welchen zum Teil das Feuer bereits übergegriffen hatte. Ein Innenangriff und ein Löschangriff über das Dach des erstgenannten Doppelhauses musste unter schweren Atemschutz vorgenommen werden, da das Feuer in diesem Fall bereits auf das Dach bzw. erstes Obergeschoss übergegriffen hatte. Zwischenzeitlich wurden von weiteren Einsatzkräften Löschleitungen gelegt, sodass ein umfassender Außenangriff auf die Wirtschaftsgebäude erfolgte. Durch den raschen und vorbildlichen Einsatz aller Löschmannschaften, konnte ein größerer Schaden verhindert werden, welcher wohl größer wäre, wenn in den kritischen Anfangsminuten nicht so tadellos gearbeitet worden wäre. Wie oben bereits erwähnt handelt es sich beim Brandobjekt bzw. den angrenzenden Wohngebäuden um dicht verbautes Gebiet im Ortsteil Unterlängenfeld. Durch die starke Hitzestrahlung erlitten mehrere Einsatzkräfte Verbrennungen (trotz Schutzkleidung) und einige leichte Rauchgasvergiftungen.
Auf den Bildern sehen Sie Schäden an der PU-Jacke. Der Feuerwehrmann erlitt Verbrühungen/Verbrennungen 2. Grades an den Schultern, vermutlich durch seinen eigenen Schweiß. Thermisch belastet wurde auch der Helm und der Nackenschutz. Durch verdampfendes Löschwasser entstanden Verbrühungen an den Händen. Zudem wurde die Sichtscheibe des Atemanschlusses beschädigt. Die gesamte Ausrüstung ist nicht mehr einsatzbereit und wurde ausgemustert.
Quelle: FF Längenfeld
(gz) Wien (Österreich). Einsatzbericht der Berufsfeuerwehr Wien: Aus unbekannter Ursache war am 07.12.2011 gegen 16:24 in einer Wohnung in der Grenzgasse, im dritten Stock ein Brand ausgebrochen. Bei Ankunft der Feuerwehr standen Personen hofseitig auf einem Laubengang und gaben sich zu erkennen. Diverse Hausparteien versuchten den Brand durch die offenstehende Wohnungstüre mittels Wasserkübel zu löschen. Dieser Versuch verlief jedoch erfolglos. Von der Wiener Feuerwehr wurde der Zimmerbrand durch das 1.Rüstlöschfahrzeug "Mariahilf" mit einem Rohr unter Atemschutz gelöscht. Vom Universallöschfahrzeug "Mariahilf" wurden Personen aus dem 3. Obergeschoß ins Freie geleitet, von der Drehleiter "Mariahilf" wurden drei Personen straßenseitig aus ihren Wohnungen gerettet. Weiters wurde das Dachgeschoss kontrolliert, wobei keine Gefährdung festgestellt wurde. Die unter der Brandwohnung liegende Wohnung wurde im Beisein der Wohnungsinhaber kontrolliert und hier ebenso im Zuge einer Begehung keine Gefährdung festgestellt.
Gruppenkommandant in Lichthof abgestürzt: Aufgrund der starken Brandintensität in der Brandwohnung und der damit verbundenen Sichtbehinderung durch die starke Verrauchung stürzte der Gruppenkommandant des 1. Rüstlöschfahrzeuges "Mariahilf" durch ein türähnliches Fenster im 3. Stock in den Lichthof und blieb dort schwer verletzt liegen. Der Verletzte wurde durch die vor Ort befindlichen Löschkräfte geborgen und an den anwesenden Rettungsdienst übergeben. Von diesem wurde der Feuerwehrbeamte in das UKH Meidling überstellt, wo dann folgende Verletzungen attestiert wurden: Mehrere Knochenbrüche sowie innere Verletzungen unbestimmten Grades.
Der Unfallhergang kann folgendermaßen angenommen werden: Durch die starke Brandeinwirkung war das gesamte Fensters verbrannt. Es handelte sich um ein so genanntes „Französisches Fenster“ (Balkontüre – ohne Balkon), sodass die Fensterbrüstung sehr nahe dem Boden war. Das gegenüberliegende Fenster des verrauchten Lichthofes stand in Flammen und vermutlich glaubte der Gruppenkommandant, dass dieses das Begrenzungsfenster der sehr kleinen Wohnung sei. Deshalb schritt er ohne Gefahren zu erwarten bis zum vermeintlichen Fenster der Wohnung, jedoch war dazwischen der Lichtschacht und es kam zum Absturz. Trotz des Versuches sich am C-Schlauch festzuhalten war der Aufprall am Boden sehr heftig. Die Rettung erfolgte dann durch seine beiden Truppkollegen, welche sich über eine Rettungsleine mit Feuerwehrgurt zu ihm abseilten. In weiterer Folge wurde der Verletzte dann durch ein tiefer liegendes Fenster einer Wohnung mittels Rettungswanne ins Freie gebracht.
Quelle und weiterführende Links: Wiener Feuerwehr, Ing. Michael Bruckmüller, firworld.at, vienna.at und Wien ORF.at