- Wohnungsbrand - Absturz - ein verletzter FA
(tz/bl) Nideggen (NRW). In Folge eines Wohnungsbrandes, der auf die gesamte Doppelhaushälfte übergriff, kam eine Person zu Tode, zwei weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Beim Eintreffen der ersten Löschgruppe brannte das Dachgeschoss, in dem sich auch das Schlafzimmer befand, bereits in voller Ausdehnung. Die Flammen schlugen bereits aus dem Dach und aus den Fenstern hinaus. Der Lebensgefährte der verstorbenen lag mit schweren Brandverletzungen auf der Strasse, Nachbarn hatten sich bereits um das im Haus lebende Kind gekümmert. Die Hausbewohnerin befand sich zu diesem Zeitpunkt noch im Schlafzimmer. Trotz eines massiven Einsatzes aller Löschgruppen aus dem Stadtgebiet Nideggen und des Rettungsdienstes war es nicht mehr möglich, die Frau zu retten. Ihre Leiche wurde zum Abschluss der Löscharbeiten unter Trümmern gefunden.
Ein Feuerwehrmann wurde leicht verletzt, als er bei den Rettungsversuchen durch die bereits stark beschädigte Zimmerdecke stürzte. Die Einsatzkräfte wurden nach dem Einsatz durch das Einsatzkräftenachsorgeteam des Kreises Düren betreut, für die Nachbarn und Angehörigen der Opfer wurden Seelsorger bereit gestellt.
Zum Unfall: Ein Trupp im Innenangriff versuchte mittels eines Steckleiterteils durch die Dachluke in den ausgebauten Spitzboden vorzudringen (siehe Bild), da aufgrund baulicher Mängel durch nachträglich ausgeführte Erweitungsarbeiten eine Brandausbreitung auf das Nachbargebäude zu erwarten war. Die Zimmerdecke bzw. der Boden des Spitzbodens waren aus Gipskarton und Spanplatten. Durch Löschwasser und Brand waren die Teile so geschwächt, dass der Truppführer durch die Decke brach. Er rutschte in das Loch und blieb am PA im Bauchbereich hängen, seine Beine baumelten somit im Brandraum. Da er eine Feuerwehraxt mitführte konnte er diese in einiger Entfernung mit der spitzen Seite in den Boden schlagen und sich wieder nach oben ziehen. Eine Unterstützung durch seinen Truppmann konnte nicht erfolgen da dieser aufgrund der beengten Verhältnisse nicht auf den Boden steigen konnte. Der Trupp verließ über die Steckleiter wieder den Brandraum und begab sich nach draußen. Er wurde aus dem Einsatzgeschehen herausgelöst. Eine Beschädigung am Atemschutzgerät oder an der persönlichen Ausrüstung erfolgte nicht. Die Mannschaft der Feuerwehr Nideggen ist komplett mit Überjacken und Überhosen ausgestattet. Hollandtücher und Flammschutzhaube gehören ebenso zum Standard wie Elchlederhandschuhe und Schnürstiefel.
Aufgrund der Überhose kam es auch im Beinbereich nicht zu Verbrennungen. Es kam lediglich zu Prellungen und durch das Hochrutschen der Jacke zu Hautabschürfungen im Bereich der Arme. Natürlich waren beide Kameraden erheblich schockiert.
Quelle: Markus Schumacher, stellv. Wehrleiter der FF Nideggen.