Hinweis: in der Statistik sind auch Unfälle enthalten die bisher nicht veröffentlicht wurden. Daher kann es vorkommen, dass die Gesamtzahl der betroffenen FA die Summe der in den Berichten erwähnten übersteigt.
(bl) Heidenheim (Baden-Württemberg). Mit dem Stichwort "Ausgelöste Brandmeldeanlage" rückte ein Löschzug zu einem Gewerbebetrieb aus. Bereits auf der Anfahrt wurde, aufgrund einer sichtbaren Rauchsäule, die Alarmstufe erhöht. Es brannte im Keller eines zweigeschossigen Produktions- und Lagergebäudes. Ein umfangreicher Innenangriff, mit langen Anmarschwegen, wurde eingeleitet.
Ein Angriffstrupp verlor die Orientierung und setzte einen Mayday-Ruf ab. Der Trupp war von den Flammen eingeschlossen. Sicherheitstrupps wurden aktiviert. Glücklicherweise konnte ein Angriffstrupp, der nur wenige Meter vom in Not geratenen Trupp entfernt war, eingreifen. Der betroffene Angriffstrupp konnte mit leichten Verbrennungen in Sicherheit gebracht werden.
Quelle: Kreisfeuerwehrverband Heidenheim in BrandSchutz - Deutsche Feuerwehr-Zeitung, Ausgabe 3/18, Seite 217 bis 223
(tk) Braunschweig (Niedersachsen). Am Freitagnachmittag erreichten ca. 20 Notrufe zeitgleich die Regionalleitstelle der Berufsfeuerwehr Braunschweig. Gemeldet wurde ein explosionsartiger Knall und Feuer aus mehreren Geschossen eines Wohnhauses. Zudem wurden auch Personen in den Wohnungen vermutet.
Die Leitstelle alarmierte gemäß dem Stichwort „Feuer 2, Menschenleben in Gefahr“, daraufhin rückte ein Löschzug der Berufsfeuerwehr, ein weiterer Führungsdienst, die Ortsfeuerwehr Innenstadt sowie mehrere Rettungsdiensteinheiten aus.
Während der Anfahrt zur Einsatzstelle erfolgten weitere Notrufe. Die Situation wurde mittlerweile zunehmend dramatischer geschildert und so wurde das Alarmstichwort, vor dem Eintreffen der ersten Kräfte in Rücksprache mit dem B-Dienst, durch die Regionalleitstelle auf "Feuer 3" erhöht. Nunmehr waren beide Löschzüge der Berufsfeuerwehr alarmiert.
Nach wenigen Minuten erreichten die ersten Einsatzkräfte das dreigeschossige Mehrfamilienhaus. Die Flammen schlugen mittlerweile aus sämtlichen Fenstern aller Geschosse und die Rauchsäule war weithin sichtbar.
Aufgrund der komplexen Einsatzlage, den möglicherweise vermissten Bewohnern und der zu erwartenden großen Anzahl notwendiger AGT, erhöhte der Einsatzleiter erneut die Alarmstufe, auf das Stichwort „Feuer 5“. Weitere drei Löschzüge der Freiwilligen
Feuerwehr wurden alarmiert.
An der Einsatzstelle starteten die ersten Atemschutztrupps mit dem Innenangriff, zur Menschenrettung und zum Absuchen des Gebäudes. Große
Probleme bereitete dabei die alte Fachwerk-Bauweise mit den Lehmbalkendecken.
Die Menschenrettung der oberen Geschosse konnte zudem nicht mehr über die Holztreppe erfolgen, diese war mittlerweile durchgebrannt. Im offenen
Treppenraum stürtzten, beim Eindringen des ersten AGT-Trupps, brennende Treppen- und Dachteile nieder.
Somit war ein Vorgehen der Atemschutztrupps zur Absuche und Menschenrettung nur über tragbare Leitern und Drehleitern möglich.
Unter anderem wurde ein Trupp vom Hilfeleistungslöschfahrzeug der Berufsfeuerwehr zur Menschenrettung über die Steckleiter in das 1. Obergeschoss geschickt. Als nach ca. 20 min Einsatzzeit der Trupp den Rückzug antreten musste, verließ dieser das Stockwerk über die aufgestellte Steckleiter. Dabei knickte ein Feuerwehrbeamter am Ende der Steckleiter (B-Teil) um. Er zog sich eine schwere Knieverletzung zu, die operativ behandelt werden muss. Der Kollege wird vermutlich mehrere Monate ausfallen.
Da durch die eingesetzten Trupps im Gebäude keine Personen gefunden werden konnten, entschied der Einsatzleiter den Innenangriff
abzubrechen und das Feuer stattdessen über den Außenangriff zu löschen.
Dieses zog sich, mitsamt den üblichen Nachkontrollen, bis tief in die Nacht hin. Zu einem späteren Zeitpunkt stellte sich heraus, dass sich keine Personen im Gebäude aufhielten.
(bl) Südbrookmerland (Niedersachsen). Um 6.49 Uhr wurden die fünf Ortfeuerwehren Wiegboldsbur, Victorbur, Uthwerdum, Münkeboe-Moorhusen und Oldeborg, sowie der Einsatzleitwagen aus Middels nach Moordorf alarmiert. Es war bekannt, dass sich noch Personen im Gebäude befinden. Trotz extremer Straßenglätte sind die Löschfahrzeuge schnell vor Ort gewesen. 12 Trupps mit Atemschutzgerät haben umgehend mit der Rettung der zwei Erwachsenen und zwei Kindern begonnen, die innerhalb kürzester Zeit aus dem völlig verrauchten Gebäude ins Freie verbracht werden konnten. Aufgrund dessen, dass zu den vor Ort befindlichen Rettungswagen der Rettungsdienst aus Norden und Emden noch unterwegs waren, unterstütze die Feuerwehr bei der medizinischen Versorgung der Schwerstverletzten, von denen sich zwei in akuter Lebensgefahr befanden. Fünf Notärzte und ein Organisatorischer Leiter des Rettungsdienstes koordinierten die Versorgungen der Opfer, die in umliegende Kliniken verbracht wurden.
Ein Feuerwehrmann verletzte sich ein Bein bei der Personenrettung aus dem Gebäude, und musste ebenfalls in eine Klinik verbracht werden.
Das Feuer, welches das ganze Gebäude völlig verrauchte, konnte rasch gelöscht werden. Speziell ausgebildete Kräfte der Bereitschaft des DRK Südbrookmerland kümmerte sich um Angehörige der Schwerstverletzten. Ebenfalls kamen Notfallseelsorger für die Angehörigen und die Einsatzkräfte der Feuerwehr zum Einsatz.
Quelle: Manuel Goldenstein - Pressesprecher der Feuerwehr Südbrookmerland
(bl) Marktredwitz (Bayern). Am 17.02.2018 wurde die Freiwillige Feuerwehr Marktredwitz zusammen mit der örtlich zuständigen Feuerwehr und weiteren Einheiten zum Brand eines Wohnhauses in den Stadtteil Pfaffenreuth alarmiert. Es brannte im ersten Obergeschoss. Aus diesem Bereich galt es auch eine schwergewichtige Person über ein bis zum Fußboden reichendes Fenster zu retten. Die Einsatzkräfte im ersten Einsatzabschnitt kümmerten sich um die Brandbekämpfung. Im zweiten Einsatzabschnitt wurde die Person über eine schiefe Ebene mit Steckleitern gerettet.
Ein Atemschutztrupp hatte die Aufgabe, den Dachboden zu kontrollieren. Dorthin führte eine Einschubtreppe. Beim Zurückgehen brach einer der Atemschutzgeräteträger durch eine Holzplatte, die über einem Personenaufzug lag. Dieser führte vom Erdgeschoss ins erste Obergeschoss. Er stürzte in den Aufzugschacht und zog sich Prellungen und eine Verletzung durch eine herausstehende Schraube zu. Er konnte die Absturzstelle selbst verlassen. Eine Versorgung durch den Rettungsdienst und Kontrolle im Klinikum erfolgten. Größere Verletzungen hatte er glücklicherweise nicht erlitten.
(bl) Düsseldorf (NRW). Bei Abbrucharbeiten auf dem Gelände eines Industriebetriebes im Düsseldorfer Stadtteil Benrath entzündete sich der Inhalt eines Öltanks im Keller der circa 200 Meter mal 500 Meter großen Halle. Vor Ort wurde sofort die Brandbekämpfung mit mehreren Schaumlöschrohren eingeleitet. Die Löschmaßnahmen erwiesen sich als sehr aufwendig, da die Anmarschwege der Einsatzkräfte zum Brandherd im Gebäude sehr weit waren und durch die starke Rauchentwicklung die Sicht zunächst stark eingeschränkt war. Für die Entrauchung setzte die Einsatzleitung mehrere Großventilatoren ein. Aufgrund der enormen Größe der Halle waren diese jedoch nicht ausreichend, sodass man zusätzlich einen Turbolüfter der Werkfeuerwehr Chempark Leverkusen anforderte, dessen Einsatz dann den gewünschten Erfolg brachte. Im weiteren Verlauf des Einsatzes musste sehr aufwändig mit einem Trennschleifer eine weitere Öffnung in der Wand des Öltanks geschaffen werden, um dort ebenfalls das Feuer mittels Schaum bekämpfen zu können.
Insgesamt waren über 100 Einsatzkräfte vor Ort. Drei Kollegen verletzten sich im Einsatz, ein Feuerwehrmann musste in ein Düsseldorfer Krankenhaus eingeliefert werden.
1. FA: Quetschung/Schürfwunde an der Hand im Innenangriff unter PA, ambulante Behandlung
3. FA: in schaumgefüllte Grube (1,5m tief) abgestürzt, Knie verletzt*. Zur Rettung durch Kollegen am PA hochgezogen, dabei riss das Beckenschloss. Gerät wurde sichergestellt und für eine Stellungnahme zum Hersteller geschickt.
* Gemäß der SER Brandbekämpfung in besonderen Objekten, ging eine Staffel als sog. "Stoßtrupp" vor. Das Feuer war aus und es mussten noch Kontroll- und Aufräumarbeiten durchgeführt werden. Aufgrund der Schadstoffe musste noch Atemschutz getragen werden, die Sicht war jedoch gut. Die Staffel ging im ca. 50-70 cm hohen Schaumteppich im "Schleifschritt" vor. Da es sich um eine Industriehalle im Abbruch handelte, waren die Kollegen sehr vorsichtig. Der Staffelführer ging unter LPA (PSS-90-2) vor. Er stieß mit dem vortastenden Fuß gegen ein Hindernis und hob den Fuß darüber. Der Kollege trat unerwartet ins Leere, stürzte ab und schlug der Länge nach auf. Der Aufprall wurde durch das Wasser gemildert, der Atemschutz sorgte dafür, dass weder Wasser noch Schaum aspiriert wurde. Der verletzte Staffelführer konnte sich kurze Zeit später selber wieder aufrichten. Der völlig durchnässte Verletzte musste von den Kollegen der Staffel herausgezogen werden. Die Knieverletzung sorgte für eine drei-monatige Dienstunfähigkeit.
(bl) Hamburg. Der Rettungsleitstelle der Feuerwehr Hamburg wurde ein Feuer in einem Wohnhaus gemeldet. Personen sollten sich noch im Gebäude befinden. Ein Notruf aus dem 3-geschossigen Gebäude ist während des Gesprächs abgerissen. Die eintreffenden Einsatzkräfte vor Ort berichteten von dramatischen Szenen. Hilfeschreie aus dem im Vollbrand stehenden Erdgeschoss, Flammenüberschlag vom EG zum 1.OG und eine völlige Verqualmung des Gesamtgebäudes. Parallel wurden Menschenrettung und Brandbekämpfung eingeleitet. Aus dem Obergeschoss konnte eine 17-jährige, weibliche Person über die Drehleiter gerettet werden. Sie wurde reanimiert und in ein Krankenhaus befördert, ebenso wie eine weitere weibliche Person (55) mit einer Rauchgasinhalation. Die Feuerwehr nahm insgesamt 4 C-Rohre zur Brandbekämpfung vor, davon eins über die Drehleiter. Ein komplettes Ausbrennen der Wohnung im EG konnte nicht verhindert werden.
Bei den Rettungs- und Löscharbeiten verletzten sich drei Feuerwehrmänner (Verbrennung Hand, Hitzebeaufschlagung Schulter, Rauchgasintox). Alle drei wurden vor Ort rettungsdienstlich versorgt und zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus befördert.
(bl) Viersen (NRW). Gegen 3 Uhr morgens entwickelte sich ein Kellerbrand in einem Einfamilienhaus. Der Treppenraum war dabei so stark verraucht, dass die Bewohnerin über eine Steckleiter gerettet werden musste. Sie wurde anschließend mit einer Rauchintoxikation in ein Krankenhaus gebracht.
Auf der Suche nach dem Brandherd stürzte ein Feuerwehrmann in ein leeres Schwimmbecken. Er zog sich mehrere Prellungen zu. Als sein Kamerad versuchte, ihn aus dem Becken zu ziehen, knickte dieser mit dem Fuß um. Beide wurden durch den Rettungsdienst zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus transportiert.
(bl) Kalefeld (Niedersachsen) - Nach einem Verkehrsunfall geriet ein LKW in Brand. Parallel zur rettungsdienstlichen Versorgung des Fahrers, ging ein Angriffstrupp unter Atemschutz vor. Im Verlauf der Brandbekämpfung platzte plötzlich ein Reifen. Ein Feuerwehrmann befand sich zu
diesem Zeitpunkt in der Nähe des Reifen und erlitt ein Knalltrauma. Er wurde sofort aus dem Einsatz gelöst und vom Rettungsdienst versorgt. Nach einer ambulanten Versorgung im Krankenhaus folgte eine Behandlung durch einen HNO-Arzt.
Ein weiterer Feuerwehrmann zog sich Verletzungen an der Hand zu, die später im Feuerwehrhaus versorgt wurde.
(bl) Esterwegen (Niedersachsen). Am frühen Morgen gegen 05.15 Uhr ist im Dachgeschoss eines Wohnhauses ein Feuer ausgebrochen. Aufgrund der Uhrzeit musste mit der Anwesenheit der 12 gemeldeten Bewohner gerechnet werden. Der erste Angriffstrupp ging u.a. mit einer C-Leitung und einer Wärmebildkamera über die Haustür in das Gebäude, um nach Personen und dem Feuer zu suchen. Im verrauchten Erdgeschoss wurde im hinteren Raum, etwa 5m von der Treppe entfernt, ein Feuerschein erkannt. Das Feuer wirkte zu diesem Zeitpunkt unkritisch, sodass sich der Trupp auf die Menschenrettung im Obergeschoss konzentrierte.
Im weniger verrauchten Obergeschoss stieg plötzlich die Hitze an, etwa zeitgleich wurde der Trupp über eine Balkenlage informiert. Die Verrauchung wurde ebenfalls deutlich stärker. Vor dem geplanten Rückzug warf der Trupp einen letzten Blick durch die Wärmebildkamera, um möglicherweise noch eine Person zu finden. In diesem Moment kam es zu einer plötzlichen Brandausbreitung durch die Holzdecke, in dessen Folge der Truppführer die Treppe hinunterrutschte. Der Truppmann öffnete das Hohlstrahlrohr. Nach einer kurzen Zeit kam es zu einem Schlauchplatzer und der Löschangriff musste abgebrochen werden. Der Trupp wurde getrennt, wobei sich der Truppführer relativ problemlos ins Freie retten konnte. Der Truppmann hatte kein Funkgerät, jedoch eine Wäremebildkamera. Mit Hilfe der Kamera konnte er sich orientieren und ein Fenster erreichen. Die Anleiterbereitschaft (ALB) wurde mit einer bereitliegenden Steckleiter gewährleistet! Der Ausstieg war über ein zweiflügeliges Fenster möglich. Der Truppmann war sehr aufgeheizt, sodass eine Entkleidung ohne Schutzhandschuhe unmöglich war. Beide Feuerwehrmänner wurden später ohne Befund aus dem Krankenhaus entlassen.
Zeitgemäße Schutzkleidung, die Besonnenheit des Angriffstrupps und die Anleiterbereitschaft sorgten für einen glimpflichen Ausgang dieser lebensgefährlichen Situation. Der Truppmann hatte bereits vor einigen Jahren eine Durchzündung unfallfrei erlebt.
(bl) Düsseldorf (NRW). Die Leitstelle bekam gegen 11.11 Uhr einen Anruf von Passanten, dass vor einer Garage ein Pkw brennen soll. Aufgrund der Meldung wurde ein Löschfahrzeug der Feuerwache Flughafenstraße mit sechs Mann Besatzung zur Einsatzstelle entsandt. Nach der ersten Erkundung durch den Fahrzeugführer stellte sich schnell heraus, dass es sich um einen Garagenbrand handelte, der schon auf einen vor der Garage geparkten PKW übergegriffen hatte. Da der Einsatzleiter von einer Zeugin den Hinweis bekam, dass sich noch eine Person in der Garage befinden könnte, forderte der Fahrzeugführer sofort Verstärkung an und schickte den ersten Trupp unter Atemschutz zur Menschenrettung in die Garage. Da das Garagentor nur unter großem Zeitaufwand zu öffnen gewesen wäre, entschied sich der Löschtrupp für den Hintereingang. Die Tür wurde gewaltsam mit einer Brechstange aufgehebelt und der Löschtrupp begann sofort mit der Suche in dem stark verrauchten eingeschossigen Gebäude.
Während der Menschenrettung kam es zu einer Verpuffung, vermutlich durch gelagerten Brennstoff. Durch die plötzliche Brandausbreitung mit Druckanstieg wurden beide Kollegen zu Boden geworfen. Die Atemschutzmasken verschoben sich leicht und geringe Mengen an Rauchgas wurden eingeatmet. Der erfahrene Truppführer (49 Jahre) konnte den in der praktischen Ausbildung befindlichen Truppmann (25 Jahre), der von der Druckwelle schwerer getroffen und kurzzeitig orientierungslos worden war, sofort wiederfinden. Sie konnten sich selbstständig bis zur Hintertür schleppen und wurden dort von den Kollegen an den Rettungsdienst übergeben. Nach intensiver klinischer Untersuchung wurden die zwei Kollegen aus dem Krankenhaus entlassen. Beide Kollegen erlitten glücklicherweise nur Prellungen und leichte Rauchvergiftungen. Die Kontrollen der Blutwerte ergaben unkritische CO-HB-Werte von unter 1% und 1,1%. Auf eigenen Wunsch und nach Rücksprache mit den behandelnden Ärzten nahmen sie den Dienst wieder auf.
Die nachträglich eingetroffenen Kräfte der Feuerwachen Flughafenstraße, Behrenstraße, Gräulingerstraße und Münsterstraße trugen einen massiven Löschangriff mit mehreren Trupps vor, in deren Verlauf ein 49 Jahre alter Mann nur noch tot aus der Garage geborgen werden konnte.
(bl) Emsdetten (NRW). Wohnungsbrand mit Personen in Gefahr. Die ersteintreffenden Kräfte führten eine Menschenrettung über Steckleiter durch und begannen parallel die Brandbekämpfung in der in Vollbrand stehenden Wohnung im 1. OG. Im weiteren Verlauf wurde ebenfalls die Drehleiter zur Brandbekämpfung im Dachbereich eingesetzt.
Im Rahmen der Kontrolle einer Nachbarwohnung stürzte eine Schilfrohrdecke ein und begrub den vorgehenden Trupp. Dieser setzte einen Mayday-Ruf ab. Es gingen sofort Trupps zur Rettung des Trupps vor. Die Rettung gelang zeitnah und der Trupp wurde an den Rettungsdienst übergeben. Glücklicherweise hatte ein Truppmitglied nur leichte Verletzungen an der Schulter, das zweite Truppmitglied blieb unverletzt.
(tk) Olbernhau (Sachsen). In einem Spänesilo kam es zu einem Brandereignis. Das erste ersichtliche Glutnest befand sich außerhalb des Silos an der Austragung der Heizungsanlage. Dieses Glutnest wurde vom Angriffstrupp des ersteintreffenden TSF-W mit Sprühstrahl abgelöscht.
Die weitere Erkundung ergab, dass ca. 35 m³ Holzspäne betroffen waren. Zur Reduzierung der Explosionsgefahr wurde die vorhandene Sprühwasser-Löscheinrichtung eingespeist. Zum Ablöschen des Brandgut wurde das Silo geräumt. In den ersten drei Stunden wurde bei allen Arbeiten umluftunabhängiger Atemschutz getragen, im späteren Verlauf sollten die Feuerwehrleute im Freien nur noch Kombinationsfilter (Anm.: ohne CO-Filter) nutzen.
Der erste Trupp unter Atemfilter ging über die Steigleiter zur ersten Tür des Silo vor. Wenige Sekunden nach dem Öffnen der Tür sackte ein Truppmitglied bewusstlos zusammen. Der Partner leitete eine Sofortrettung auf das Vordach ein, wo er ebenfalls kollabierte. Ein weiterer Trupp ging über eine Steckleiter vor und übernahm die Sofortrettung. Parallel wurde ein Trupp unter PA eingesetzt und die Rettung über Drehleiter eingeleitet.
Der zweite Trupp, der die Sofortrettung übernahm, klagte über Schwindel und musste ebenfalls rettungsdienstlich versorgt werden. Im weiteren Verlauf klagten weitere zwei Feuerwehrangehörige und Polizisten über Schwindel bzw. Atembeschwerden. Von den sechs verletzten Feuerwehrangehörigen wurden fünf mit Rettungs- und Intensivtransporthubschraubern nach Halle bzw. Leipzig geflogen, um Druckkammertherapien einleiten zu können. Zwei Patienten wurden direkt von der Einsatzstelle geflogen, die anderen drei wurden nach einer klinischen Erstversorgung verlegt. Der sechste Feuerwehrmann konnte nach einer Überwachungszeit das örtlich zuständige Krankenhaus am folgenden Tag verlassen.
Nach diesem Zwischenfall wurden sämtlich Maßnahmen eingestellt und die Lage neu bewertet. Zwischenzeitlich trafen auch der Bezirksbrandmeister sowie der Landesbranddirektor an der Einsatzstelle ein, um sich ein Bild von der Lage zu machen.
Die Entleerung des Silo gestaltete sich schwierig. Aufgrund der Einsturzgefahr wurde ein Statiker beratend tätig, aufgrund dessen Aussagen 15 Baustützen installiert wurden. Die CO-Konzentration in der angrenzenden Produktionshalle war selbst sieben Stunden nach Brandausbruch bei > 60 ppm. Die Siloentleerung wurde zeitweise mit einem Saugbagger durchgeführt, aufgrund des geringen Einsatzerfolgs aber wieder abgebrochen. Die Restentleerung des Silo erfolgte durch eine Spülung und konnte nach insgesamt 42 Stunden beendet werden.
Mehrere Anwohner eines Mehrfamilienhauses meldeten der Rettungsleitstelle der Feuerwehr Hamburg in den späten Abendstunden einen Wohnungsbrand. Dramatische Hilfeschreie einer am Fenster stehenden Frau und das Alarmsignal von Rauchwarnmeldern seien zu hören, Flammen in einer Wohnung deutlich zu sehen, teilten die Anrufer mit.
Der Zugführer der zunächst alarmierten Löschgruppe stellte nach seinem Eintreffen vor Ort kurze Zeit später fest, dass aus bisher unbekannter Ursache eine Wohnung im ersten Obergeschoss eines viergeschossigen Wohngebäudes in geschlossener Bauweise bereits im Vollbrand stand. Starke Rauchentwicklung hatte sich in die darüber liegenden Geschosse und Wohnungen ausgebreitet, Flammen schlugen bereits aus einem Fenster und mehrere Bewohner aus den oberen Etagen riefen ebenfalls um Hilfe.
Sofort erhöhte der Zugführer die Alarmstufe auf "Feuer 2 - Menschenleben in Gefahr" und leitete eine Menschenrettung durch einen Trupp unter umluftunabhängigem Atemschutz mit einem C-Rohr im Innenangriff und weitere Trupps mit tragbaren Leitern ein. Kurze Zeit später gelang es den Einsatzkräften eine weibliche und eine männliche Person aus der Brandwohnung zu retten. Sie wurden sofort durch einen Notarzt und Notfallsanitäter rettungsdienstlich versorgt. Die circa fünfzigjährige, weibliche Person wurde anschließend mit schweren Verbrennungen an den Extremitäten und dem Verdacht auf ein Inhalationstrauma, notarztbegleitet, mit einem Rettungswagen in eine Spezialklink für Patienten mit Brandverletzungen befördert. Der männliche Patient wurde mit einer Rauchgasinhalation von zwei Notfallsanitätern in einem Rettungswagen in eine nahegelegene Klinik befördert. Zwei weitere weibliche Personen, aus angrenzenden und über der Brandwohnung gelegenen Wohnungen, konnten ebenfalls schnell gerettet werden und wurden im weiteren Verlauf mit dem Verdacht auf Rauchgasinhalationen in Rettungswagen in umliegende Klinken befördert. Sechs Personen aus dem Brandobjekt und benachbarten Wohnungen wurden durch Einsatzkräfte im Großraumrettungswagen der Feuerwehr Hamburg betreut.
Obwohl die Einsatzkräfte das Feuer schnell löschen konnten, zogen sich die Nachlösch- und Belüftungsarbeiten über längere Zeit hin, da in der Brandwohnung eine sehr hohe Brandlast durch zahlreiche Möbelstücken und Sammelgut vorhanden war. Hierbei verletzten sich zwei Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr leicht. Ein Kamerad mit Erschöpfungszustand wurde vorsorglich mit einem Rettungswagen in eine nahegelegene Klink befördert. Der zweite verblieb nach rettungsdienstlicher Versorgung an der Einsatzstelle.
Insgesamt waren 52 Einsatzkräfte von Berufsfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr mit zwei Löschzügen, ein Führungsdienst -B -, ein Umweltdienst, ein Bereichsführer FF, ein Wechselladefahrzeug mit Abrollbehälter Atemschutz, ein Großraumrettungswagen, ein Notarzteinsatzfahrzeug, fünf Rettungswagen und der diensthabende Pressesprecher vor Ort im Einsatz.
(bl) Langen (Hessen). Kellerbrand in einem mehrgeschossigen Wohn- und Geschäftsgebäude, welches innerhalb der geschlossenen Bauweise über mehrere bauliche Verbindungen mit den Nachbarobjekten verknüpft ist. Der Brand brach im Kellergeschoss eines Gemischtwarenladens aus, welches u.a. als Lagerbereich für Lebensmittel und andere Produkte, bspw. Textilien etc., genutzt wird. Mit Eintreffen der ersten Einsatzkräfte waren bereits der Zugang zu dem Kellergeschoss aber auch angrenzende Treppenräume, die zu den darüberlegenden Wohnungen führen, von einer erheblichen Rauchausbreitung betroffen. Neben den Maßnahmen zur Sicherstellung der Rettung aller betroffenen Bewohner wurden Atemschutztrupps über den direkten Kellerzugang zur Brandbekämpfung eingesetzt. Ein alternativer Angriffsweg stand nicht zur Verfügung. Dem Atemschutzsicherheitskonzept der Feuerwehr Langen entsprechend, wurde parallel zu den initialen Maßnahmen unverzüglich eine Atemschutznotfallstaffel (ANTS Langen) installiert, um dem typischerweise erhöhten Risiko während der Kellerbrandbekämpfung gerecht zu werden.
Die in den Keller vorgehenden Trupps wurden zusätzlich zu dem Brandereignis mit diversen Widrigkeiten konfrontiert. Neben auf den Stufen der Kellertreppe gelagerten Lebensmitteln, die sich während dem Vorgehen und aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse großflächig verteilten, teilte sich die Treppe im unteren Drittel in zwei Richtungen, jeweils nach rechts und links, auf. Der Truppführer eines Angriffstrupps unterstützte in diesem Bereich seinen Truppmann bei der Schlauchvornahme, übersah aufgrund der „Nullsicht“ die gegenüberliegenden Treppenstufen und stürzte diese herab. Durch den Sturz zog sich der Verunfallte Frakturen am rechten Arm und einen Bänderriss an einem Bein zu.
Durch die unmittelbare Notrufmeldung an den zuständigen Führungsdienst wurde die vor Ort befindliche Atemschutznotfallstaffel aktiviert, auch wenn der Verunfallte in der Meldung mitteilte, dass er den Bereich selbstständig mit seinem Trupp-Partner verlässt. Nach dem Verlassen des Gefahrenbereichs übernahmen ein Feuerwehrarzt, rettungsdienstlich ausgebildete Feuerwehrangehörige und eine Rettungswagenbesatzung die Erstversorgung des Verunfallten und den Transport in eine Klinik.
Aufgrund der vorgehaltenen Sicherheitsinstanzen, die wie die ANTS aufgrund des Meldebildes sowie der Lage vor Ort standardgemäß eingerichtet waren, war die Einsatzleitung mit Eingang der Notrufmeldung in der Lage, auf diese zügig und in adäquater Weise zu reagieren, ohne die Sicherheit der übrigen Atemschutztrupps zu gefährden oder den Verlauf der parallel verlaufenden Einsatzmaßnahmen unterbrechen zu müssen.
Quelle: Christian Buchold, Stellv. Leiter der Feuerwehr und Leiter Atemschutz, Feuerwehr Langen
(bl) Wiesbaden (Hessen). Durch eine Verpuffung in der Kanalisation wurden sieben Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei leicht verletzt. Die Einsatzkräfte hatten gerade den Brand von zwei Pkw gelöscht und waren mit Abbaumaßnahmen beschäftigt, als es vermutlich durch Kraftstoffdämpfe in der Kanalisation zu einer Verpuffung kam. Diese war so stark, dass Kanaldeckel durch die Luft geschleudert wurden.
Als das Löschfahrzeug der Feuerwache 3 eintraf, standen zwei Pkw lichterloh in Flammen. Zur Brandbekämpfung wurde durch die Einsatzkräfte der Feuerwache 3 und der nachalarmierten Freiwilligen Feuerwehr Rambach zwei C-Rohre sowie im weiteren Verlauf ein Schaumrohr vorgenommen. Hierdurch konnte das Übergreifen des Brandes auf ein angrenzendes Haus verhindert werden, an dem schon die Fensterscheiben geplatzt waren.
Während der Aufräumarbeiten kam es zu einer Verpuffung von Kraftstoffdämpfen in der Kanalisation, welche vermutlich aus den Pkw stammten und unbemerkt in die Kanalisation gelangt waren. Die beiden Fahrzeuge gerieten erneut in Brand. „Gullideckel, die ein Gewicht von 50 Kilogramm haben, wurden bis zu 20 Meter hoch geschleudert. Sieben Personen wurden durch herumfliegende Asphaltteile und Splitter verletzt“, berichtet Harald Müller, Amtsleiter der Feuerwehr Wiesbaden. „Zum Glück nur leichte Verletzungen. Vier Kräfte der Berufsfeuerwehr, zwei Freiwillige Feuerwehrleute und ein Kollege der Polizei wurden in Krankenhäuser gebracht. Sie haben viel Glück gehabt. Ein Gullideckel ist aus 20 Meter Höhe einen Meter neben dem Kollegen eingeschlagen.“
(bl) Ingolstadt (Bayern). Wie die Polizei berichtete, beschädigte ein Baggerfahrer gegen 12 Uhr eine Gasleitung an einem Wohnhaus. Als daraufhin Gas aus der Leitung austrat und in den Hauskeller strömte, setzten die Arbeiter einen Notruf ab. Nachdem die Einsatzkräfte das Wohnhaus betreten hatten, entzündete sich das Gas. Die darauffolgende Explosion beschädigte das Gebäude und löste einen Kellerbrand aus.
Fünf Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr wurden zum Teil schwer verletzt. Laut “Donaukurier” haben umherfliegende Trümmerteile zwei von ihnen erfasst. Ein Dritter sei verschüttet worden. Seine Kollegen konnten ihn kurze Zeit später aus dem Gebäude retten, so der Bericht weiter. Die Besatzung eines Rettungshubschraubers habe ihn mit schweren Verletzungen in ein Münchner Krankenhaus gebracht.
(bl) Beelitz (Brandenburg). Am späten Abend wurde ein Wohnungsbrand in einem Mehrfamilienhaus gemeldet. Bei Eintreffen drang dichter Rauch aus den Fenstern einer Dachgeschosswohnung, es wurde von einer Gefahr für Menschenleben ausgegangen.
Drei Trupps wurden für den Innenangriff ins Dachgeschoss vorgeschickt. Beim Öffnen einer Tür kam es zu einer plötzlichen, explosionsartigen Brandausbreitung. Durch die Druckwelle wurden sechs Feuerwehrmänner die Treppe hinunter geschleudert. Dank moderner Schutzkleidung und den Atemschutzgeräten kommen sie halbwegs unbeschadet aus dieser brenzligen Situation. Sofort setzten die Trupps über Funk einen Maydayruf ab, woraufhin weitere Trupps zur Hilfe kamen. Fünf der sechs betroffenen Kameraden erlitten Rauchvergiftungen und leichte Prellungen. Sie kamen nach Behandlung durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus.