- Dachstuhlbrand - zwei verletzte FA
(cl) In dem Haus von 1912 brannte das Dachgeschoss. In einer ersten Phase wurde das Feuer über einen Innenangriff bekämpft. Nachdem das Dachgebälk zusammenzustürzen drohte, wurde der Innenangriff abgebrochen und auf Außenangriff umgestellt. Da das Feuer so aber nicht vollständig gelöscht werden konnte wurde der Innenangriff nach 2 Stunden und eingehender Prüfung der Sicherheit wieder aufgenommen. Zwei Trupps wurden zu Nachlöscharbeiten in das Treppenhaus geschickt. Der wassergebende Trupp war mit Atemschutz (Überdruck mit F1-Helm-Maske-Kombination) ausgestattet, arbeitete aber aufgrund der klaren Verhältnisse und der natürlichen Belüftung durch das durchgebrannte Dach mit abgesetzter Maske. Der zweite Trupp welcher Schlauch nachgab arbeitete ohne Atemschutz.
Die Treppe vom 2. Stock zum Dachgeschoss war ab dem Treppenabsatz durchgebrannt. Von einer Steckleiter aus, die an dem Treppenabsatz angeleitert war, löschte ein Truppmitglied das Feuer. Das zweite Truppmitglied sicherte die Leiter. Plötzlich brach der Treppenabsatz in sich zusammen. Die herabfallenden Teile warfen den untenstehenden Truppenmann mit dem Gesicht nach vorne auf den Boden. Brandglut fiel trotz Nackenschutz und geschlossenem Kragen aber ohne Brandschutzhaube in den Nacken des Feuerwehrmanns und verursachte dort Verbrennungen zweiten Grades. Die herabfallenden Teile schlugen teilweise oben auf die Atemschutzflasche auf und führten zu Prellungen im Hüftbereich (6 Tage krankgeschrieben). Der verschüttete Feuerwehrmann wurde von seinem zweiten Truppmitglied befreit.
Des Weiteren erlitten zwei Kollegen wahrscheinlich mangels Fitness und Erfahrung einen Schwächeanfall, einer unter Atemschutz im Korb der Drehleiter und einer ohne Atemschutz im Außenbereich.
Die Beteiligten waren sich der Gefahren bewusst und würden heute abgesehen von der fehlenden Atemschutzhaube wieder genauso vorgehen.
Quellen: Persönliche Mitteilungen des Kommandanten und des verletzten Feuerwehrmanns
Fotos: L'essentiel