Unfälle in
Deutschland im Jahr 2005
(3 getötete und 33 verletzte FA)
Hinweis: in der Statistik sind auch Unfälle enthalten die bisher nicht veröffentlicht wurden. Daher kann es vorkommen, dass die Gesamtzahl der betroffenen FA die Summe der in den Berichten erwähnten übersteigt.
Geroldsgrün (Bayern). Bei einem Saunabrand im Kellergeschoß eines Gästehauses kam es bei der Brandbekämpfung zur Durchzündung. Hierbei zog sich der Angriffstruppführer eine Verbrühung am rechten Ohr zu. Grund hierfür: Nicht ordnungsgemäßes Aufsetzten der Flammschutzhaube. Beim Rückzug zeigte sich auch, dass die Sicherungsleine zur Stolperfalle wurde.
Konsequenzen
- Nachbesprechung des Einsatzes mit den beteiligten Atemschutzgeräteträgern
- Verstärkte Übungen mit den Atemschutzgeräteträgern (Ausrüstung, Atemschutzüberwachung)
Quelle:
stvKdt. Stefan Gluth
Wiesenweg 28
95179 Geroldsgrün
(tz/bl) Nideggen (NRW). In Folge eines Wohnungsbrandes, der auf die gesamte Doppelhaushälfte übergriff, kam eine Person zu Tode, zwei weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Beim Eintreffen der ersten Löschgruppe brannte das Dachgeschoss, in dem sich auch das Schlafzimmer befand, bereits in voller Ausdehnung. Die Flammen schlugen bereits aus dem Dach und aus den Fenstern hinaus. Der Lebensgefährte der verstorbenen lag mit schweren Brandverletzungen auf der Strasse, Nachbarn hatten sich bereits um das im Haus lebende Kind gekümmert. Die Hausbewohnerin befand sich zu diesem Zeitpunkt noch im Schlafzimmer. Trotz eines massiven Einsatzes aller Löschgruppen aus dem Stadtgebiet Nideggen und des Rettungsdienstes war es nicht mehr möglich, die Frau zu retten. Ihre Leiche wurde zum Abschluss der Löscharbeiten unter Trümmern gefunden.
Ein Feuerwehrmann wurde leicht verletzt, als er bei den Rettungsversuchen durch die bereits stark beschädigte Zimmerdecke stürzte. Die Einsatzkräfte wurden nach dem Einsatz durch das Einsatzkräftenachsorgeteam des Kreises Düren betreut, für die Nachbarn und Angehörigen der Opfer wurden Seelsorger bereit gestellt.
Zum Unfall: Ein Trupp im Innenangriff versuchte mittels eines Steckleiterteils durch die Dachluke in den ausgebauten Spitzboden vorzudringen (siehe Bild), da aufgrund baulicher Mängel durch nachträglich ausgeführte Erweitungsarbeiten eine Brandausbreitung auf das Nachbargebäude zu erwarten war. Die Zimmerdecke bzw. der Boden des Spitzbodens waren aus Gipskarton und Spanplatten. Durch Löschwasser und Brand waren die Teile so geschwächt, dass der Truppführer durch die Decke brach. Er rutschte in das Loch und blieb am PA im Bauchbereich hängen, seine Beine baumelten somit im Brandraum. Da er eine Feuerwehraxt mitführte konnte er diese in einiger Entfernung mit der spitzen Seite in den Boden schlagen und sich wieder nach oben ziehen. Eine Unterstützung durch seinen Truppmann konnte nicht erfolgen da dieser aufgrund der beengten Verhältnisse nicht auf den Boden steigen konnte. Der Trupp verließ über die Steckleiter wieder den Brandraum und begab sich nach draußen. Er wurde aus dem Einsatzgeschehen herausgelöst. Eine Beschädigung am Atemschutzgerät oder an der persönlichen Ausrüstung erfolgte nicht. Die Mannschaft der Feuerwehr Nideggen ist komplett mit Überjacken und Überhosen ausgestattet. Hollandtücher und Flammschutzhaube gehören ebenso zum Standard wie Elchlederhandschuhe und Schnürstiefel.
Aufgrund der Überhose kam es auch im Beinbereich nicht zu Verbrennungen. Es kam lediglich zu Prellungen und durch das Hochrutschen der Jacke zu Hautabschürfungen im Bereich der Arme. Natürlich waren beide Kameraden erheblich schockiert.
Quelle: Markus Schumacher, stellv. Wehrleiter der FF Nideggen.
(bl) Neunkirchen (Bayern). Vermutlich durch Funkenflug nach Flexarbeiten geriet eine Werkstatt in einem landwirtschaftlichem Nebengebäude in Brand. Mittels Schnellschaumrohr wurden die Flammen rasch gelöscht, jedoch kam es immer wieder durch verschiedene Gefahrgüter und Spraydosen zu Explosionen, weshalb der Raum dann mit Mittelschaum abgelöscht wurde.
Dennoch kam es unter einem Dieseltank mit mehreren hundert Litern immer wieder zu Explosionen mit Stichflammen. Der Tank wurde daraufhin von seinem ursprünglichen Standort an der Wand weggezogen um zu sehen, was sich dahinter und darunter befand. Hinter dem Tank hatte sich eine große Menge Metallspäne (vorwiegend Aluminium), Staub und Öle angesammelt, welche durch die große Hitze in Brand gerieten. Wasser aus dem sich zersetzenden Schaum bildete dann das sog. Knallgas (Wasserstoff), was zu diesen Explosionen führte. Sand, aus inzwischen an die Einsatzstelle gebrachten Sandsäcken, wurde nun als Löschmittel erfolgreich eingesetzt. Ein Feuerwehrmann wurde leicht verletzt, als er mit dem Luftschlauch seines Atemschutzgerätes an einem Rohr hängen blieb und sich die Maske teilweise vom Gesicht riss. Dadurch atmete er den aggressiven Brandrauch ein und musste ambulant in einem Rettungswagen behandelt werden. Bei dem Einsatz wurde ein Atemschutzgerät mit Überdrucktechnik verwendet.
Quelle: Feuerwehr Neunkirchen
(tz) Lingen (Niedersachsen). Aus bisher ungeklärter Ursache geriet eine Garage in Brand. Bei Eintreffen der Feuerwehr war der Dachstuhl schon durchgebrannt. Aufgrund dessen wurde Vollalarm für die Ortsfeuerwehr Lingen ausgelöst. Durch Vornahme von mehreren C und B-Rohren konnte das Feuer bekämpft werden und ein Übergreifen auf das Wohnhaus verhindert werden. Die Garage ist völlig ausgebrannt. In der Garage befand sich eine kleine Werkstatt und Motorräder. Ein Auto konnte rechtzeitig weg geschoben werden. Bei den Löscharbeiten zogen sich zwei Kameraden durch herabfallende Gegenstände leichte Brandverletzungen zu. Die Gegenstände fielen zwischen Atemschutzgerät und Rücken.
Quelle: Feuerwehr Lingen
(ih) Burghausen (Bayern). Bei einem Brand im Hotel "Glöcklhofer" in Burghausen wurden zwei eingesetzte Atemschutztrupps verletzt. Diese befanden sich gerade zur Erkundung im Keller, als Sie ein pfeifendes Geräusch hörten. Während des Rückzuges entzündete sich das (Erd-)Gasgemisch, die Trupps wurden laut eigenen Aussagen von einer Feuerwalze überrollt und durch die Druckwelle gegen die Türen und Wände geschleudert. Sie konnten das Gebäude alleine verlassen. Durch das korrekte Tragen der Schutzkleidung wurden Sie von schwereren Verletzungen geschützt. Ein Truppmann verbrannte sich am rechten Ohr und an der rechten Hand. Die eingesetzten einlagigen Flammschutzhauben brannten stellenweise durch. Wie die Verletzung an der rechten Hand zustande gekommen ist, ist noch unklar. Die restlichen Kameraden wurden durch Schock, Prellungen und Rauchvergiftungen leicht verletzt. Die Rauchvergiftungen kamen durch das Verrutschen der Masken bei den Stürzen zustande. Zwei FA wurden bei der zweiten Explosion durch herumfliegende Glassplitter und Schutt im Gesicht verletzt. Sie befanden sich am Hauseingang. Die beiden FA zogen sich zusätzlich Prellungen zu, als sie durch die Druckwelle erfasst und weggeschleudert wurden. Einige FA zogen sich bei dem Außenangriff leichte Rauchvergiftungen zu. Alle Verletzte bis auf einen konnten das KKH bereits am nächsten Tag verlassen. Dieser wurde nach zwei Tagen entlassen.
Bericht der FF Burghausen
(bl) Einbeck (Niedersachsen). Nach einer Explosion wurden zwei Fachwerkhäuser völlig zerstört. Bei drei weiteren Gebäuden bestand Einsturzgefahr. In der Nacht hatten Anwohner Gasgeruch bemerkt und die Feuerwehr gerufen. Nach längerer Suche entdeckten die Feuerwehrleute in einem Hausflur eine bisher unbekannte Flüssigkeit. Unmittelbar danach gab es eine starke Explosion. Zwei Feuerwehrmänner und ein Polizist wurden schwer verletzt. Das Gebäude ging sofort in Flammen auf; das Feuer griff rasch auf vier angrenzende Fachwerkhäuser über.
Quelle: n-tv - Direktlink
(bl) Berod (RLP). Wohnhausbrand mit Menschenleben in Gefahr. Beim Löscheinsatz im 1. Obergeschoß verschwand plötzlich ein Feuerwehrmann. Er war im Dunkeln und im dichten Rauch unvermittelt durch die durchgebrannte Decke ins Erdgeschoß gestürzt. Der Truppkollege bemerkte, wie plötzlich der Schlauch nach unten wegknickte. Er rief den Namen und bekam Antwort. Der abgestürzte FA hatte sich wieder aufgerappelt, war durch die ausgebrannte Erdgeschosstür gerannt und über die Leiter wieder zu seinem Kollegen vorgedrungen. Nach dem Einsatz wurde er mit verdacht auf Fingerfraktur ins Krankenhaus gebracht.
Quelle: Rhein-Zeitung Altenkirchen
(ih) Nordhorn (Niedersachsen). Stichwort Dachstuhlbrand. Nach Erkundung der Lage wurde Vollalarm ausgelöst. Beim Eintreffen der Feuerwehr drang dichter Rauch aus den oberen Fenstern. Da zu diesem Zeitpunkt vermutet werden musste, dass sich in dem Obergeschoß des Hauses noch bis zu 2 Bewohner des Hauses befinden könnten, versuchte die Feuerwehr über einen Innenangriff in das Obergeschoß zu gelangen. Dies ist zwei Angriffstrupps wegen der enormen Hitzeentwicklung jedoch zuerst nicht gelungen. Bei dem Versuch über die Treppe des Hauses in das Obergeschoß zu gelangen verletzten sich drei Kameraden leicht. Die FA gerieten in eine Verpuffung oder Durchzündung und trugen eine leichte Blasenbildung an den Ohrläppchen davon.
Quelle: Feuerwehr Nordhorn
(bl) Ostercappeln (Niedersachsen). Um 13:10 Uhr wurde die Brandmeldeanlage im Krankenhaus Ostercappeln ausgelöst. Die Feuerwehr-Einsatz-Leitstelle alarmierte daraufhin die zuständige Feuerwehr. Als das erste Fahrzeug der Feuerwehr Ostercappeln am Krankenhaus eintraf, stellte sich schnell heraus, dass auf Station 1 ein Zimmer brannte. Sofort wurden benachbarte Feuerwehren sowie eine Drehleiter-Einheit alarmiert. Da sich der erste Atemschutztrupp bereits auf der Fahrt zum Krankenhaus im Fahrzeug ausgerüstet hatte, konnte er sofort mit der Brandbekämpfung beginnen. Nach Öffnung der Zimmertür, kam dem Atemschutztrupp schwarzer dichter Rauch entgegen. In der Zimmerecke stand ein brennender Nachtschrank. Das Feuer konnte rasch von dem Atemschutztrupp gelöscht werden. Ein Feuerwehrmann wurde durch eine leichte Verbrennung an der Hand verletzt. Er hatte versucht den noch heißen Metall-Nachtschrank mit den Händen beiseite zu schieben. Die Handschuhe, die gering schrumpften, mussten ausgetauscht werden.
Quelle: Stefan Bölscher/Carsten Höckelmann, Feuerwehr Ostercappeln (Einsatzbericht der Feuerwehr Ostercappeln)
(tz) Eckernförde (SH) - Am späten Abend des 27. Juni, wurde die FF Eckernförde per Brandmeldeanlage zu einem Feuer am Schulzentrum in der Sauerstraße gerufen. Dort brannte ein Schuppen unter einem Vordach, welches direkt an die Sporthalle angebaut war. Mit zwei LF 16/12, DLK 23-12, ELW 1 und RW 2 rückten 27 Kameraden an. Mit drei C-Rohren bekämpften sie den Brand, der zu diesem Zeitpunkt bereits durch die Hitzeeinwirkung ein Lichtband in der Sporthalle zerstört hatte.
Die Halle war bis auf den Boden herab mit Brandrauch gefüllt. Ein Feuerwehrmann, der unter schwerem Atemschutz auf dem Vordach arbeitete, erkannte nicht, dass es hinter dem zersprungenen Lichtband rund drei Meter tief in die Halle ging. Er verlor den Halt und stürzte mitsamt Atemschutzgerät in die Tiefe. Er wurde vom Rettungstrupp mit einer Steckleiter gerettet und in Sicherheit gebracht. Wie durch ein Wunder erlitt der Kamerad "lediglich" Frakturen an beiden Armen, einen Nasenbeinbruch, Schnittwunden, Prellungen und eine Gehirnerschütterung. "Bei einem unkontrollierten Sturz aus dieser Höhe hätte es auch wesentlich schlimmer ausgehen können", meint Einsatzleiter und Wehrführer Jörg Oestreich.
Mit dem VRW brachte die Wehr den feuerwehreigenen Notarzt an die Einsatzstelle. Auch ein NEF und RTW des Kreisrettungsdienstes waren schnell vor Ort und brachten den Kameraden ins Krankenhaus. Die Ursache des Feuers ist unbekannt. Brandstiftung wird nicht ausgeschlossen, da im Mai schon einem an derselben Schule Feuer gelegt worden war.
Quelle: Feuerwehrmagazin
(tz) Saffig (RLP). Bei einem Scheunenbrand waren mehrere Feuerwehren der Verbandsgemeinde im Einsatz. Bei Nachlöscharbeiten zog sich ein FA ein Hämatom am linken Oberschenkel zu, als er mit dem linken Bein durch eine Holzdecke brach. Er wurde von anwesenden FA aus seiner Lage befreit und konnte selbstständig das Gebäude verlassen. Für den FA war es der erste Einsatz unter Atemschutz.
(bl) Neustetten-Nellingsheim (BW). Es brannte ein 250 Jahre altes, renoviertes, Wohngebäude mit Scheune in der Ortsmitte. Entsprechend der Alarm- und Ausrückeordnung erfolgte der Alarm für alle drei Abteilungen. In kurzer Folge trafen das Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF-W) der Abt. Nellingsheim, das Löschgruppenfahrzeug (LF8/6) der Abt. Remmingsheim und das Löschgruppenfahrzeug (LF8) der Abt. Wolfenhausen an der Brandstelle ein. Ein umfassender Löschangriff wurde mit mehreren Rohren gegen das brennende Gebäude vorgetragen. Einsatzleiter war Kommandant Bubeck. Die Wasserentnahme erfolgte aus dem nächsten Schachthydranten. Es brannte vor allem im Dachgeschoss (Treppenraum und Zimmer im 2. DG), in der Gebäudemitte und in der Scheune. Die Drehleiter der FF Rottenburg wurde angefordert und der stv. KBM E. Leber wurde alarmiert. Der Innenangriff durch die Haustüre in Richtung Obergeschoss konnte nur bis zum brennenden Treppenraum vorgenommen werden. Die Erkundigungen haben ergeben, dass die Bewohner verreist sein sollen. Nachdem die Räume von der straßenseitigen Giebelseite nicht in Brand waren, wurde im 1. Dachgeschoss (2. OG) mit der 4-teiligen Steckleiter angeleitert. Somit konnten diese Räume nach Personen abgesucht und ggf. ein Löschangriff Richtung Treppenraum in der Gebäudemitte vorgenommen werden. Ein Feuerwehrmann unter Atemschutz stieg auf, schlug die Fensterscheiben ein und stieg wieder ab. Dann stieg Feuerwehrmann Andreas Braun ebenfalls unter Atemschutz auf. Er wollte durch das Fenster einsteigen und ist beim Übersteigen abgestürzt. Durch die Fallhöhe von 7,5 Meter zog er sich schwerste Verletzungen zu. Rettungskräfte des DRK und der Notarzt nahmen die medizinischen Erstmaßnahmen an der Unfallstelle vor. Andreas Braun wurde in Begleitung des Notarztes mit dem Rettungswagen in die Berufsgenossenschaftliche Unfall-Klinik (BG) nach Tübingen gebracht. Eine 10-stündige Notoperation am Samstag war erforderlich, um das Leben von Andreas Braun zu retten. Am Abend dann etwas Erleichterung für die Angehörigen und die Feuerwehrkameraden, nachdem bekannt wurde, dass sein Gesundheitszustand stabil ist. Die schweren Verletzungen sind komplizierte Brüche der beiden Arme, Innere Verletzungen und vor allem die Wirbelsäulen- und Rückenmarksverletzungen. Bei dem Einsatz erlitt ein weiterer Feuerwehrmann einen Zehenbruch. Er war an der Steckleiter um diese zu sichern und wurde durch den Absturz von A. Braun verletzt. Ein weiterer Feuerwehrmann verletzte sich durch herabfallende Dachziegel. Inzwischen ist Andreas Braun von der Intensivstation in die Rehabilitations-Station der BG gewechselt.
Durch seine Wirbelsäulen- und Rückenmarksverletzungen ist er nicht gehfähig und muss deshalb den Rollstuhl benutzen. Bei seinem monatelangen Klinikaufenthalt erhält er durchgängig Besuch von seinen Angehörigen. Hier sei erwähnt, dass sein Vater Hans Braun jahrelang Abteilungskommandant in Wolfenhausen war, sein Bruder ebenfalls bei der Feuerwehr ist und auch am 3.9. im Einsatz war. Ständige Besucher sind auch die Studienkollegen von der UNI wo Andreas Braun im 7. Semester Mathematik und Geschichte studiert. Er erhält Besuch von seinen Feuerwehrkameraden und den Kollegen des Musikvereins Wolfenhausen, wo er die Tuba bläst und in der Jugendausbildung tätig ist. Wir alle haben die Hoffnung und den Wunsch, dass Andreas Braun durch diesen schweren Einsatzunfall seine positive Einstellung zur Feuerwehr behält und seine Genesung nachhaltig fortschreitet.
Quelle: Feuerwehrecho Nr. 25 (Herbst 2005), Karl Hermann (KBM im Landkreis Tübingen)
(reb) Ludwigshafen am Rhein (RLP). Nach einem Innenangriff bei einem Wohnungsbrand kollabierte ein Feuerwehrmann außerhalb des Gefahrenbereichs. Bedingt durch die hohen Außentemperaturen und den Einsatz unter PA kam es zu einer Dehydrierung. Er wurde mit einem RTW zur Beobachtung in ein Krankenhaus gebracht, das er nach kurzer Zeit bereits wieder verlassen konnte.
Als Konsequenz wurde die Versorgung der Einsatzkräfte mit Getränken in den Einsatzfahrzeugen und an der Einsatzstelle weiter verbessert. Bereits vor diesem Zwischenfall standen Getränke in den Einsatzfahrzeugen zur Verfügung. Von diesem Angebot machte der Kollege allerdings trotz einer ausreichend langen Anfahrt keinen Gebrauch.
Quelle: Feuerwehr Ludwigshafen
(bl) Münchsmünster (Bayern). Im oberbayrischen Münchsmünster ereignete sich eine folgenschwere Explosion in einer petrochemischen Fabrik. Ein 44-jähriger Kollege der Werkfeuerwehr starb, ein weiterer 51-jähriger Feuerwehrmann wurde verletzt. Weitere Arbeiter wurden zum Teil schwer verletzt.
Quelle: diverse Pressemeldungen, u.a. Augsburger Allgemeine, Merkur, tz
(dk/bl) Tübingen (BW). Bei einem Brand sind zwei Feuerwehrmänner der Freiwilligen Feuerwehr Tübingen im Einsatz ums Leben gekommen. Das Feuer brach in einem unbewohnten Fachwerkhaus, in dem sich Werk- und Lagerstätten sowie Künstlerateliers befanden, aufgrund von unsachgemäßem Umgang mit Ascheresten aus einem Holzofen aus. Das Feuer wurde kurz vor 3 Uhr von einem Autofahrer gemeldet. Beim Eintreffen der Polizei wenige Minuten später quoll bereits dichter Rauch aus dem Gebäude. Als die Feuerwehr mit dem ersten Löschfahrzeug sechs Minuten nach Alarmierung am Brandort eintraf, hatte sich das Feuer bereits auf mehrere Räumlichkeiten des überwiegend in Holzbauweise erstellten Gebäudes ausgedehnt. Der erste Löschtrupp, bestehend aus den beiden Feuerwehrmännern, war mit Löscharbeiten unter Atemschutz im Innenangriff im Gebäude beauftragt und ging über den Treppenraum bis ins Dachgeschoss vor. Während der Löscharbeiten platzte der Schlauch im Bereich des ersten Obergeschosses aufgrund von Flammenbeaufschlagung. Auf den Notruf der beiden Feuerwehrmänner hin wurden Sicherheitstrupps zur Hilfeleistung eingesetzt, die sich zunächst den Weg ins Dachgeschoss durch umfangreiche Löscharbeiten freimachen mussten, ehe sie die beiden Feuerwehrmänner bergen konnten. Die beiden Männer waren zu diesem Zeitpunkt bereits bewusstlos. Mehrere Notarztteams konnte den beiden Feuerwehrleuten trotz Reanimation nicht mehr helfen.
Der 24-jährige ledige Oberfeuerwehrmann trat 1997 in die Jugendfeuerwehr ein und war seit 1999 im aktiven Feuerwehrdienst. Der 35-jährige Oberlöschmeister trat 1987 in die Feuerwehr ein, war auch als Ausbilder tätig und wurde 1997 zum Gruppenführer in der Landesfeuerwehrschule ausgebildet. Er hinterlässt Frau und zwei Kinder.
Durch den intensiven Brand kam es zum Durchbrand von Erd- bis Dachgeschoss. Über 80 Feuerwehrleute in 18 Einsatzfahrzeugen bekämpften den Brand von außen über die Drehleiter und mehreren Rohren. Nach ersten Schätzungen entstand ein Sachschaden von rund 500.000 Euro.
Für Landesbranddirektor Hermann Schröder ist der Brandeinsatz zunächst einer gewesen, wie ihn die Feuerwehr tagtäglich zu bewältigen hat. Wie es zu der unglücklichen Verkettung von Umständen kommen konnte, die letztlich zum Tod der beiden Feuerwehrmänner führte, ist auch für ihn im Moment unerklärlich. Nach den ersten Erkenntnissen wurde den beiden Feuerwehrleuten der Rückzugsweg nach dem Notruf durch eine Ausdehnung des Brandes abgeschnitten. Schröder: Wir müssen diese Tatsache zur Kenntnis nehmen. Der Tod eines Feuerwehrmanns beim Einsatz ist ein Risiko, das glücklicherweise selten vorkommt, das sich aber nie ganz ausschließen lässt.
Quelle: www.feuerwehr.de
Trauerfeier
(dk/bl) Für die beiden Tübinger Feuerwehrmänner fand am 22. Dezember 2005 ein zentraler Trauergottesdienst in der Stiftskirche statt. Rund 2200 Menschen nahmen in der Kirche und auf dem Holzmarkt Abschied von den Feuerwehrmännern Kurt Schwägerle und Andreas Mang. Geleitet wurde der Gottesdienst von der Dekanin Dr. Marie-Luise Kling de Lazzer. Für das Land Baden-Württemberg spracht Innenminister Heribert Rech, für die Universitätsstadt Tübingen Oberbürgermeisterin Brigitte Russ-Scherer, für die Feuerwehr der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Dr. Frank Knödler.
Unser tiefstes Mitgefühl gilt den beiden Familien und der Lebenspartnerin
sagte die Tübinger Oberbürgermeisterin in Ihrer Ansprache. Wir trauern mit den Mitgliedern der Tübinger Feuerwehr, mit ihrem Kommandanten, mit den Einsatzkräften, die bei diesem verheerenden Brand vor Ort waren und in deren Gesichter wir die Spuren dieser dunklen Nacht noch immer sehen, diese Nacht, die sich unauslöslich in ihrem Gedächtnis eingeprägt hat.
Innenminister Heribert Rech stellte in seiner Gedenkrede Dank und Anerkennung des Landes Baden-Württemberg unter ein Motto von Augustinus: Trennung ist unser Los, Wiedersehen ist unsere Hoffnung. So bitter der Tod ist, Liebe vermag er nicht zu scheiden
. Die Feuerwehren des Landes Baden-Württemberg und die Bürgerinnen und Bürger seien stolz auf die Leistungen der so tragisch ums Leben gekommenen Feuerwehrleute.
Dr. Frank Knödler, Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg, hob hervor: Der Wert eines Menschenlebens wird nicht durch sein Alter bestimmt, sondern durch das, was er in seinem Leben für andere getan hat. Und mehr als Kurt Schwägerle und Andreas Mang für andere getan haben, für die Bürgerinnen und Bürger von Tübingen, kann niemand tun. Menschen in Not zu helfen, sie aus den drohenden Gefahren zu retten und ihr Hab und gut zu schützen!
An der zentralen Trauerfeier nahm auch ein Mitglied vom Atemschutzunfaelle.de-Team teil. Die anschließenden Beerdigungen fanden unter Ausschluss der Öffentlichkeit im engsten Familienkreis statt.
Das gesamte Atemschutzunfaelle.de-Team trauert mit den betroffenen Feuerwehrkollegen, Familienangehörigen und Freunden.
Quelle: Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen
Anzeige gegen Feuerwehrkommandanten
(dk/bl) Die Staatsanwaltschaft Tübingen hat aufgrund einer anonymen Anzeige wegen des Brandeinsatzes am 17. Dezember 2005 ein Ermittlungsverfahren gegen den Kommandanten der Tübinger Feuerwehr eingeleitet. Dies ist aus Sicht der Oberbürgermeisterin ein normaler Vorgang. Bei einem so komplexen Ermittlungsverfahren, bei dem sich viele noch immer nicht genau erklären können, wie sich die Abläufe im einzelnen darstellen, lassen sich Spekulationen nicht vermeiden. Objektiv sind aus Sicht der Verwaltung und der Feuerwehr nach wie vor keine Anhaltspunkte vorhanden, dass bei dem Einsatz am 17. Dezember 2005 Fehler gemacht worden sind, die für den Tod der beiden Feuerwehrmänner ursächlich waren. Für die Oberbürgermeisterin ist das jetzt eingeleitete Ermittlungsverfahren daher auch kein Anlass, den Kommandanten von seinen Dienstpflichten zu befreien. OBM Russ-Scherer: Der Brandschutz ist bei unserem Kommandanten, wie er zuletzt bei dem schwierigen Einsatz am vergangenen Donnerstag bei der Walter AG bewiesen hat, in guten Händen.
Auch aus Sicht des Kreisbrandmeisters besteht kein Handlungsbedarf. Für die Universitätsstadt ist es selbstverständlich, dass die Staatsanwaltschaft bei einem so schweren Unglück alle Vorwürfe, auch wenn sie anonym erhoben werden, sorgfältig aufklärt. Die Verwaltung und die Feuerwehr gehen angesichts der inzwischen vorliegenden Fakten davon aus, dass sich die in der anonymen Anzeige erhobenen Vorwürfe, wonach es Einsatzfehler gegeben habe, nicht erhärten werden.
Quelle: Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen
Weitere Informationen
Alle folgenden links werden mit freundlicher Genehmigung des schwäbischen Tagblattes www.tagblatt.de angeboten:
Unfallbericht veröffentlicht
Die Unfallkommission "Tübingen" hat den Bericht zum Einsatz "Tübingen - Reutlinger Straße 34/1" veröffentlicht. Der vorliegende Bericht beschreibt den Einsatzablauf und enthält die taktische Analyse des Einsatzes am 17. Dezember 2005 in Tübingen bei dem zwei Feuerwehrangehörige ums Leben kamen. Die Unfallkommission hat den Einsatzablauf - soweit dieser mit dem Unfall in direktem Zusammenhang steht - auf mögliche Ursachen hin untersucht und bewertet.
Tübinger Unfall - Stellungnahme zu einem anonymen Kommentar
Per E-Mail und in Diskussionsforen kursiert seit einiger Zeit ein ca. 15–seitiger Kommentar zum Bericht der Unfallkommission Tübingen. Dieses Schreiben ist nicht unterzeichnet und offensichtlich wurden auch alle sonstigen Kennzeichen (z. B. Dateiname, Autor etc.) bewusst anonymisiert. An einer Stelle verweist das Schreiben auf die Seite www.atemschutzunfaelle.de. Es ist daher nicht auszuschließen, dass der Verdacht bestehen könnte, das Schreiben wäre von einem unserer Mitarbeiter erstellt worden. Daher haben die Mitarbeiter von www.atemschutzunfaelle.de folgenden, offenen Brief verfasst:
Zehn Jahre nach dem tragischen Feuerwehreinsatz: Straßenbenennungen als ehrendes Andenken (17. Dezember 2015)
Vor zehn Jahren kamen die Tübinger Feuerwehrleute Kurt Schwägerle und Andreas Mang bei einem Brandeinsatz in der Tübinger Südstadt durch einen tragischen Unfall ums Leben. Um ihr Andenken zu bewahren, sollen im Güterbahnhofsareal zwei Straßen nach ihnen benannt werden. Das entschied der Gemeinderat auf den Tag genau zehn Jahre nach der tragischen Brandnacht am 17./18. Dezember 2005. „Die Feuerwehrleute sind vor zehn Jahren gestorben, um anderen das Leben zu retten“, sagt Oberbürgermeister Boris Palmer. „Niemand kann sich vorstellen, wie viel Leid der Tod für ihre Familien bis heute bedeutet. Sie leben in den Herzen ihrer Kameraden fort.“ Die Benennung zweier Straßen solle dazu beitragen, die Erinnerung an die beiden selbstlosen Lebensretter auch im öffentlichen Raum zu wahren. In der Nacht vom 17. Dezember 2005 hatten Kurt Schwägerle und Andreas Mang versucht, das Feuer im Inneren eines unbewohnten Fachwerkhauses in der Tübinger Ludwigstraße zu löschen. Durch eine äußerst tragische und nicht vorhersehbare Verkettung unglücklicher Umstände starben sie noch am Einsatzort an den Folgen einer Rauchvergiftung. Über 80 Feuerwehrleute in 18 Einsatzfahrzeugen bekämpften den Brand von außen über die Drehleiter und mehrere Rohre. Das völlig zerstörte Haus wurde später abgerissen.
Der 35-jährige Oberlöschmeister Kurt Schwägerle war ein langjähriges Mitglied der Abteilung Stadtmitte und als Gruppenführer und Maschinistenausbilder ein verlässlicher Kamerad, der sich voll in den Dienst der Feuerwehr und ihrer Aufgaben gestellt hat. Ihm war die Kameradschaft in der Feuerwehr immer ein großes Anliegen. Er hinterließ eine Frau und zwei Kinder.
Der 24-jährige Andreas Mang war lange Zeit im Stadtteil Hagelloch aktiv und wechselte nach seinem Umzug in die Kernstadt als begeisterter Feuerwehrmann zur Abteilung Stadtmitte. Er bestritt den Einsatzdienst als Truppführer und unterstützte seine Kameraden mit voller Überzeugung und vollem Einsatz.
Quelle: Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen
(reb/ih) Barsinghausen (Nds). Ein Großfeuer hat in der Nacht zu Dienstag einen großen Sonderpostenmarkt in Barsinghausen (Region Hannover) völlig vernichtet. Zwei Feuerwehrleute wurden bei den Löscharbeiten verletzt. Durch die extreme Hitzeentwicklung griff das Feuer auf das Lager und einen benachbarten Kinderspielzeugmarkt sowie schließlich auch ein Fitnessstudio über, die sich im selben Gebäude befanden. Während der Löscharbeiten im angrenzenden Spielwarenladen stürzten nach einer Durchzündung Dachteile ein und begruben zwei Einsatzkräfte der Feuerwehr unter sich. Beide konnten verletzt gerettet werden und kamen mit leichten Rauchvergiftungen ins Krankenhaus.
Quelle: www.NonstopNews.de